- 4909 - 1330. Januar 13. Frankenstein. id. Jan. Bolco, Herzog von Schlesien und Herr von Fürstenberg und von Münsterberg, überweist dem gestifteten, aber bisher noch nicht dotirten hl. Kreuzaltar in der Pfarrkirche zu Frankenstein sowie dem dortigen Pfarrer Johann Rolle und dem Altaristen Dyther alle Rechte, die der Herzog auf 21 Hufen in Kunzendorf bei Frankenstein hat, nämlich Geschoss an Geld und Getreide, Münzgeld, Fuhrdienste, staciones que legir dicuntur (Einquartirungsanspruch, Recht auf Aufnahme und Verpflegung), collectas, contribuciones, angarias et perangarias, ausgenommen allein was Tod oder Verstümmelung oder sonst eine enormis lesio anlangt, sodass kein Vogt noch herzoglicher Beamter, sondern allein der Pfarrer und der Altarist hier zu richten haben. Anstatt jener Rechte sollen die Bauern jenes Dorfes jährlich dem Ordenshause entrichten 12 Mk. Zins und von der Hufe je einen Scheffel Weizen und einen Hafer. Von dem Gelde soll der Altarist 7 Mk. auf Kleidung und sonstige Nothdurft erhalten, die übrigen 5 Mk. und das gesammte Getreide der Pfarrer. Bei Verarmung oder Bereicherung der Leute soll der Zins gemindert oder gemehrt werden. Z.: Friedrich Spiegel, Johann von Hain, Hermann Streit, Hermann von Strehlen, Richolf von Czobota (Zobten), Herr Heinrich Rungo Kanonikus des Breslauer Kreuzstifts, Johann Comeren Pfarrer von Münsterberg, Peter herzoglicher Hofnotar. Or. im Bresl. Staatsarch. Trebnitz 165. An grün-rothen gedrehten Seidenschnüren des Herzogs Siegel mit Adlerrücksiegel. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 22, 1903; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1327 - 1333. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke. |